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Welch eine Fülle an Festen in Vorbereitung auf das wahre Fest. Da lockt in jedem Dorf und Städtchen ein glitzernder Weihnachtsmarkt, mit allerhand Schleckereien, schönen Dingen, die man schnell noch als Geschenk ergattern kann und natürlich mit einem schon weithin duftenden Glühweinstand. Glühwein in allen Variationen mit Mandeln, Rosinen, einem ordentlichen Schluck Rum oder auch für Leute, die nüchtern diese Pracht erleben wollen, ohne Alkohol, nur Kinderpunsch. Jedenfalls ist solch ein Markt ein herrliches Gewusel mit viel Lichterglanz und „Kling Glöckchen klingelingeling“! Und wer sich anschließend ein bisschen aufwärmen möchte, der geht in die nächste Kirche und genießt ein wonniges Konzert. Und mal ganz ehrlich, gut, dass es so viel Veranstaltungen gibt, sonst könnte man glatt Trübsal blasen. Denn wenn die Zeit sonst nur dahinfliegt, im Moment saust sie förmlich um die Ecken. Vor ein paar Tagen, war ich zu einem Kaffeenachmittag eingeladen, bei Sonnenschein und mit einem „Weihnachtsstern“ in einem grünen Blumentopf bewaffnet kam ich dort an. Doch kaum dampfte der Kaffee in den Tassen, da war mir bei einem Blick nach draußen grad als hätten wir uns um Mitternacht getroffen, so rabenschwarz war es, als sei es Nacht. Für Langschläfer eine schlechte Zeit, denn sie verpassen das bisschen Tag, was da noch bleibt. Und vielleicht deshalb, weil der Tag am Nachmittag schon so gut wie vorbei ist, nehmen die Ideen kein Ende, wie man dieser „Tristess“ entgegenwirken kann. Eine wunderbare Einrichtung sind beispielsweise die lebendigen Adventskalender, die mancherorts ins Leben gerufen wurden. Jeder kann mitmachen und vor seinem, oder in seinem Haus die Nachbarn und auch Leute die grad vorübergehen, mit natürlich dem obligaten Glühwein, oder heißem Tee und leckeren Sachen bewirten. Eine feine Sache, bei uns ein paar Häuser weiter, war das schon der Fall! Im Vorgarten wurde ein kleines Zelt aufgestellt, in dem man hübsche Basteleien bewundern und erwerben konnte und weihnachtlich geschmückte Bistrotische luden zum Verweilen ein. Viele Nachbarn sind gekommen und haben sich gemütlich um die Tische gruppiert. Denn mal ganz ehrlich, man wohnt dicht beieinander, aber sieht sich eher nur im Vorübergehen oder -fahren. Huldvoll wird gewinkt, doch ansonsten weißt du wenig voneinander. In solch kleinem gemütlichen Glühweinkreis, kommt man ins Gespräch und wundert sich, über manches, was der Nachbar zu erzählen hat. Und letztendlich bist du dann getröstet, dass ein jeder seinen kleinen Kampf mit diesem Leben hat. Aber in solch fröhlicher Runde ist das alles mal vergessen und man freut sich am Moment des Zusammenseins. Soviel weihnachtlicher Glanz kann direkt süchtig machen, deshalb muss ich mich jetzt hier beeilen, denn heute lockt mich noch ein lebendiger Adventskalender und anschließend der Weihnachtsmarkt in Bad Endbach.
Frohes Fest!